Hauswürstel - die älteste Wurstart Österreichs

Traditionelle Herstellung

Bereits im Mittelalter wurde Wurst in dieser Form hergestellt, denn sie ist einfach und effektiv. Doch was genau ist eigentlich ein Hauswürstl? Zur Erzeugung braucht es rotes Fleisch, das von fast jedem Schlachttier stammen kann. Meist wird eine Mischung aus Schweine- und Rinderfleisch gewählt. Das Fleisch wird grob gehackt, mit Natursalz eingesalzen oder fermentiert, mit Gewürzen verfeinert und durch Räuchern oder Lufttrocknung haltbar gemacht. Nach dem Lebensmittelcodex besteht das Hauswürstel mindestens zu zwei Dritteln aus Brät, also Fleischmasse, und maximal zu einem Drittel aus Speck, also Fett. Typischerweise beträgt das Verhältnis 70 % Fleischmasse zu 30 % Speck. Zudem muss es beim Räuchern oder Lufttrocknen mindestens 15 % Feuchtigkeit verlieren.

Zu unrecht verunglimpft

Die rote Farbe im Fleisch stammt ursprünglich vom Blutfarbstoff, der jedoch flüchtig ist. Da wir uns an rote Würste gewöhnt haben, wird heute eine minimale Menge Pökelsalz hinzugefügt, um diese Farbe zu erhalten. Zum Vergleich: Chinakohl enthält deutlich mehr Nitrit als ein Hauswürstel, obwohl Nitrit im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Das Hauswürstel ist daher zu Unrecht in Verruf geraten, ungesund und nicht zeitgemäß zu sein. Durch seine einfache Herstellung bleibt es unverfälscht, und es werden Fleischstücke verarbeitet, die sonst nicht verkauft werden könnten, was das Hauswürstel zu einem „no waste“ Produkt macht. Der Fettanteil ist zudem geringer als bei einer Extrawurst, und es wird keine Kartoffelstärke zugesetzt, wie es bei anderen Würsten der Fall ist. Ein trockenes Hauswürstel ist außerdem ein idealer Snack für unterwegs, da es keine Kühlung benötigt.

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