Bedrohte Nutztierrassen

Alte Rassen wieder auf Vormarsch?

Seit vielen Jahren geht die Anzahl der Nutztierrassen auf unseren Bauernhöfen stetig zurück. Gezüchtet werden generell weniger Tiere, aber auch nur wenige Hochleistungsrassen sind wirklich gewinnbringend. Daher gibt es seit heuer ein Förderungsprogramm der ÖPUL, durch das aktuell 27 Tierrassen, die stark gefährdet sind, gefördert und somit erhalten werden sollen.

Auf dem Foto: Steirische Scheckenziege

Beitragsfoto: Penker

Textfoto: Mittmannsgruber

Mit einem besonderen Zucht- und Genpoolprogramm werden Rinder wie das Blondvieh, Tiroler Grau Vieh, Murbodner aber auch Schafe wie das Steinschaf und Brillenschaf, Ziegen (wie Scheckenziege, Gebiergsziege und Pinzgauerziege) und Schweine (Mangalitzer und Turopolje) weiter gezüchtet, um wieder vermehrt genutzt zu werden. Da es für diese Tiere Herdenbücher gibt ist es leichter die Gene zu erhalten. Aber auch bei Geflügel oder Kaninchen bemühen sich Organisationen wie die Arche Austria die seltenen Nutztierrassen reinrassig zu erhalten und zu verbreiten. Mit zahlreichen Bildungsprojekten wollen Bauern, die zu den Arche Höfen gehören nicht nur die Rassen erhalten, sondern auch über diese einzigartigen Tiere informieren. Für das Jahr 2024 werden von der Arche zwei der gefährdeten Nutztierrassen, das Brillenschaf und der österreichische Kurzhaarpintscher, besonders hervorgehoben.

Auf dem Foto: Altsteirer Huhn

Textfoto: Stanek

Warum alte Nutztierrassen bewahren?

Alte Nutztierrassen, wie beispielsweise die Österreichische Landgans, stammen zum Teil schon aus dem Mittelalter und sind perfekt an unser Klima angepasst, meist viel robuster als die Hochleistungsrassen und meist viel einfacher in der Haltung. Die blaue Pute, die Landgans und das Altsteirer Huhn sind zudem Weidegänger und müssen kaum Zusatzfutter bekommen. Sie sind auch extrem autonom und verteidigen nicht nur sich selbst, sondern auch ihre eigene Brut. Meist sind diese alten Rassen, wie das Tiroler Grauvieh, die Steirische Scheckenziege oder das Altsteirer Huhn auch Zweinutzungsrassen, die sowohl für die Milch- oder Eier- als auch zur Fleischproduktion verwendet werden können. Allerdings – oder gut für sie selbst – brauchen sie viel länger als moderne Rassen, bis sie ihre volle Leistung entwickeln oder schlachtreif sind.

Auf dem Foto: Österreichische Landgans

Textfoto: Florian Glaser

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