Ein Hoch auf den Most

Der Tag des Mostes am Sonntag, den 21. April 2024, markiert den Höhepunkt des Mostfrühlings. Diese feierliche Gelegenheit ist der perfekte Anlass, um unser Wissen über dieses In-Getränk aufzufrischen:

 

WUSSTEN SIE, 

… dass sich das Image von Most massiv gewandelt hat?

Most war einst das typische Armengetränk der ländlichen Bevölkerung. Einfach herzustellen, denn Äpfel und Birnen gab es fast überall. Doch leider wurde oft alles, was irgendwie verfügbar war, für die Herstellung genutzt, unabhängig von Qualität oder Reifezustand. Das Ergebnis war ein Getränk, das nicht immer den besten Geschmack hatte. Im Laufe der Zeit verschwand der Most allmählich aus den Kellern der Bauern, unterstützt durch das Aufkommen von Bier als günstigeres Alternativgetränk. Doch Most erlebt eine Renaissance! Der moderne Most, auch bekannt als Apfelwein, hat nichts mehr mit seinem früheren Image gemein. Heute steht er für Frische, Fruchtigkeit und höchste Qualität. Der Prozess der Herstellung ist aufwendig und streng kontrolliert. Nur die besten Äpfel und Birnen werden verwendet, und jeder Schritt, von der Kellerwirtschaft bis zur Filtration, wird bewusst durchgeführt. Das Ergebnis ist sensationell: frische, fruchtige Moste mit einem sortentypischen Charakter und einem angenehmen Trinkfluss. Die Vielfalt reicht von lebendigen Apfelfrizzante über trockene Mostausbauten bis hin zu süßen Varianten. Sowohl alte als auch neue Sorten finden Anklang, von Ilzer Rosenapfel bis hin zu Jonagold und Rubinette.

… dass die gesetzliche Bezeichnung in Österreich für Most Obstwein ist?

Obwohl „Most“ im Volksmund für Apfel- und Birnenwein verwendet wird, ist die offizielle rechtliche Bezeichnung Obstwein. Das heißt Most ist Apfelwein und Apfelwein ist Most. In Frankreich beispielsweise gibt es keine offizielle Bezeichnung für Obstwein, alle Obstweinprodukte werden als „Cider“ bezeichnet. In Deutschland wird der Most generell als Apfelwein bezeichnet.

…  dass Streuobstwiesen eine wichtige Rolle für die Vielfalt des Mostes spielen?

Auf Streuobstwiesen stehen Obstbäume frei und viele alte Sorten haben sich hier erhalten. Das sind Apfel und Birnensorten, die den Ansprüchen des industrialisierten Anbaus in Ausbeute, Aussehen, Geschmack oder Lagerfähigkeit nicht gerecht werden und so in den Hintergrund gedrängt wurden. In Streuobstwiesen in den österreichischen Mostregionen haben sich diese Sorten erhalten und sichern heute die geschmackliche und aromatische Vielfalt des österreichischen Mostangebotes.

… dass Most je nach Region und Land unterschiedliche Bedeutungen haben kann?

Während in einigen Regionen Most aus gerbstoffreichen Mostbirnen gekeltert wird, wird anderswo gefilterter oder ungefilterter Apfelwein als Most bezeichnet. In Wien und anderen österreichischen Weinanbaugebieten hingegen bezieht sich Most auf den süßen, unvergorenen Traubensaft.

…  dass Most einen vergleichsweisen niedrigen Alkoholgehalt hat?

Mit nur 4 bis 8 Volumsprozent Alkohol reiht er sich vom Alkoholgehalt her zwischen Bier und Wein ein. Ein erfrischender „G’spritzer Most“ hat somit nicht mehr als 2-4 Vol. % Alkohol, was ihn zu einer optimalen Erfrischung macht.

… was in Österreich als Cider verstanden wird?

Gemäß der österreichischen Obstweinverordnung ist Cider ein Obstwein, der mit Fruchtsaft und Kohlensäure versetzt ist. Dabei entsteht ein spritziges, fruchtiges Trinkerlebnis, das besonders erfrischend ist. Interessanterweise kann die Definition von Cider je nach Land stark variieren.

…  dass es auch für Most eine staatliche Prüfnummer gibt?

Diese staatliche Prüfnummer bietet den Konsumenten die Sicherheit, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erhalten, das sowohl sensorisch als auch chemisch analytisch geprüft wurde. Dieser Prozess wird vom Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg oder Eisenstadt durchgeführt. Die staatliche Prüfnummer für Most wurde bereits im Jahr 2014 eingeführt, und sie ist vergleichbar mit der Prüfnummer für Wein. Durch die chemisch-analytische und sensorische Prüfung wird die Qualität des Mosts gewährleistet. Die Prüfnummer, die regionale Zuordnung am Etikett und das Qualitätsgütesiegel am Flaschenverschluss vermitteln dem Verbraucher die geprüfte Qualität des Produkts.

… dass in Graz die größte Most-Vinothek Österreichs zu finden ist?

 Im GenussLaden Gut Schlossberg in der Grazer Innenstadt, am Fuße des Schlossberges 3 (Aufgang Karmeliterplatz), erwartet Sie die größte Auswahl an sortenreinen Mosten mit staatlicher Prüfnummer aus verschiedenen österreichischen Mostregionen. Die Mehrheit der angebotenen Produkte ist hoch prämiert. Darüber hinaus veranstaltet das Gut Schlossberg regelmäßig Events rund um das Thema Most, wie zum Beispiel geführte Käse-Most Degustationen.

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