Erdäpfel von der Urknolle bis heute

Eine Kartoffel für jeden Geschmack

Wussten Sie, dass die Urkartoffel violett ist und in den Anden in Südamerika entstand und heute noch existiert? Allerdings wächst sie dort auf über 1800 Meter Seehöhe, denn sie mag mageren, sandigen Boden. In Europa begann die Kartoffel ihren Siegeszug erst durch Friedrich den Großen, der durch sie eine Hungersnot verhindern konnte. In Österreich gab es keine Steuer auf Erdäpfel, wie sie bei uns genannt werden, und daher wurden sie unter Maria Theresia auch nicht besonders beworben. In den Bergen Vorarlbergs, Tirols und der Steiermark wurden sie aber gerne angebaut, da sie keinen Ackerboden braucht.

Erzherzog Johann ließ 1818 Kartoffel an Bergbauern und Holzknechte verteilen und danach begann man die Erdäpfel als Selbstversorgerpflanze vielerorts anzubauen. So entstanden unzählige Rezepte von den einfachen Erdäpfeln mit Butter über Kartoffelknödel bis zum Erdäpfelsterz. Im 19. Jahrhundert begann der Adel die Kartoffel, die in ihren Gärten aufgrund der schönen Blüten gezogen wurde, auch zu essen und anschließend für den Geschmack in den unterschiedlichsten Sorten zu ziehen. So entstand auch bei uns eine Vielfalt bis zu über 3000 Sorten, die leider während der Weltkriege weitgehend verschwanden.