Gin Tonic: Ein Schluck Geschichte

Von Medizin zu Mixgetränk

Tatsächlich galt Gin Tonic für längere Zeit als Medizin, da Chininpulver darin enthalten ist. Entstanden soll der Vorläufer im Garrick Club in London, wo man Punch, ein aus Indien stammendes Getränk aus Arrak, Zucker, Zitrone und Wasser erstmals mit Gin und Sodawasser zubereitete. Für die Mittelschicht, die sich echte Zitronen im 18. Jahrhundert nicht leisten konnte, wurde dann Zitronensäure verwendet. Ziemlich parallel dazu wird von Talbor ein Heilmittel gegen Fieber, das English Remedy entwickelt, das eben die bittere Chinarinde aus Südamerika enthält. Die englischen Kolonialisten haben dann die beiden Dinge zusammengebracht, da Chininpulver sehr schwer wasserlöslich ist, sich aber in Alkohol gut löst. Der Zucker und die Zitronensäure mindern den bitteren Geschmack des Chinins und verbessern ihn so, dass man Gin Tonic des Geschmacks wegen trinkt. Auch heute enthält Tonic Water, aber auch Bitter Lemon, Aperol oder Campari künstliches Chinin.

Spätestens seit dem Gin-Hype, der vor etwa fünf Jahren einsetzte, ist auch der Gin Tonic wieder modern geworden und ein beliebtes Partygetränk. Der Gin wird nicht nur aus „neutralem“ Alkohol und Wacholder hergestellt, es werden auch andere Kräuter, eben die „Botanicals“, zugesetzt. So gibt es heute wohl für jeden Geschmack den passenden Botanical Gin. Besonders beliebt ist auf Partys blauer Gin. Dieser wird durch Zusatz von Butterfly Pea Blüten oder auch Schmetterlingsblüten aus Afrika oder Südostasien blau gefärbt und hat daher auch einen blumigen Geschmack. Sobald diese Blüte aber in Kontakt mit Säure kommt, wird sie immer heller und es entsteht die rosa Farbe. Also kein großes Geheimnis, sondern einfach eine chemische Reaktion.

In vielen unserer Genussläden erwartet Sie eine reichhaltige Auswahl an Gins.

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