Weihnachtszeit ist Gewürzzeit

Gewürze made in Austria

Auch wenn man bei Weihnachtsgewürzen meist nur an Zimt und Nelken denkt, gibt es da noch viel mehr zu entdecken und das auch noch regional. Safran wäre da sofort zu nennen, denn wie es ja schon im Kinderlied heißt: „macht er den Kuchen gell“ was so viel wie geil oder vollmundig bedeutet. Er ist ein Stimmungsaufheller, ein „Sonnenscheingewürz“ und das ist in der kalten Jahreszeit wohl besonders wichtig! Das Crocin des Safrans ist erwiesenermaßen ein neuronales Antioxidans und kann den Serotoninspiegel steigern und ist daher wirkungsvoll bei Depressionen und PMS. Hochwertige Safranfäden enthalten besonders viel Mangan. Mangan hilft bei der Aufnahme von Kalzium und Blutzuckerregulierung.

Der Safran kommt ursprünglich aus Kreta und ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt, die zur Familie der Schwertliliengewächse gehört. Bekannte Anbaugebiete sind der Iran oder Spanien, allerdings wachsen die Blüten auch in Österreich. Ein Kilogramm kostet zwischen 3.000 und 14.000 Euro, denn nach wie vor müssen die Blütenstängel per Hand aus der Blüte gezupft werden. Für ein Kilogramm Safran sind 150.000 Blüten nötig. Je dunkler die Safranfäden, desto besser ist die Qualität. Eine Person schafft höchstens 80 Gramm am Tag, aber bereits ein Gramm reicht aus, um 3.000 Liter Wasser gelb zu färben. Die Familie Ochsenhofer (Marke: Steirischer Safran) baut in Gnas Safran an und verarbeitet ihn weiter zu Produkten wie Safran- Sahne Eierlikör oder Schokoladen.

Foto: Steirischer Safran

„Geh dahin, wo der Pfeffer wächst“ – das riet man jemanden, den man für lange Zeit nicht mehr sehen wollte, heute muss man nur mehr bis Bad Goisern fahren. Pfeffer, und es wurden im Mittelalter fast alle scharfen Körner, die aus fernen Lädnern kamen Pfeffer genannt, kam von weit her. Diese Tradition hat sich erhalten, noch immer unterscheidet man die verschiedenen Pflanzen, deren Körner verwendet werden, namentlich nicht. In Bad Goisern baut die Familie Ksoll Szechuan Pfeffer (Marke: Cook & Grill) an, der mit seiner fruchtigen Note besonders gut in den Lebkuchen passt.

Der Szechuan-Pfeffer kommt ursprünglich aus der Provinz Szechuan in China und ist eine Art Baum, der gedrungen bis zu 4 Meter hoch werden kann. Er ist sogar bis zu -25 Grad frostresistent und daher spricht nichts dagegen ihn auch in Österreich zu produzieren. Im Herbst werden die reifen Fruchtkapseln gepflückt und bei ca. 60 Grad getrocknet. Der Pfeffer hat eine zitronige Würze neben der bekannten Pfefferschärfe. In der chinesischen Küche und Medizin werden auch die Blätter verwendet.

Foto: Cook & Grill

Anis stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum Die Bezeichnung Anis lehnt sich vermutlich an das griechische anemos das so viel wie Duft bedeutet. Auf Wunsch Karl des Großen wurde das Kraut in allen Pfalzen und Klostergärten angebaut, versamte sich dann und wächst seit her  wild auf den Wiesen in Österreich. Nun wird er auch wieder angebaut.

Er hat einen fruchtigeren, feineren und süßeren Geschmack als der meist im Glühwein verwendeten Sternanis aus China und Vietnam. Anis ist reich an ätherischen Ölen und wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, krampflösend, verdauungsstärkend wie auch schleimlösend bei Erkältungen.

Kurkuma oder Gelbwurz wird in der Südsteiermark bei den jungen wilden Gemüsebauern angebaut. Das ist das Gewürz, das Curry gelb färbt und die Pflanze ist wahrscheinlich schon mehr als zwölf Millionen Jahre alt.

Die Kurkuma ist eher geschmacklos und seine Wirkung ist wissenschaftlich noch nicht sehr erforscht. In Indien gilt sie als wichtige Medizin bei Entzündungen und als Mittel für die Galle.

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