Kürbisse in allen Farben und Sorten
Ein Gemüse treibt es bunt
Der Kürbis hat viele Seiten und Besonderheiten. Biologisch gesehen ist er eine Beere und damit eigentlich ein Obst. Er kann sowohl süß als auch salzig gegessen werden. Es gibt ihn in allen Sorten und Farben, über 500 Sorten sind heute bekannt und am Markt jetzt in vielen Sorten erhältlich. Bereits in der Jungsteinzeit und der Donaukultur sind Flaschenkürbisse nachgewiesen, als Gefäße zumindest, und gehören damit zu den ältesten Kulturgemüsen der Welt. In Südamerika ist der Kürbis einer der drei Schwestern, und sorgt gemeinsam mit Bohnen und Mais seit 8000 v. Chr. für die Grundversorgung der Bevölkerung, wie Samen und Schalen beweisen.
Im europäischen Mittelalter war er als Medizin bekannt und wurde von der armen Bevölkerung gerne gegessen, war aber beim Adel unbeliebt. Da viele Arten der Kürbisse gut lagerfähig sind, wurden sie besonders in schlechten Zeiten angebaut. So kam der Gartenkürbis auch in die Steiermark. Es war Erzherzog Johann der eine Pflanze suchte, mit der die Bauern in der Steiermark die Napoleonischen Kriege überstehen konnten.
Da Erdäpfel sandigen Boden brauchen, kamen sie für große Teile der Steiermark, wo es schweren Boden gibt, nicht in Frage. Aber genau dort wachsen die Kürbisse am besten. In besseren Zeiten wurde der Kürbis dann als Ölkürbis weiter gezüchtet, bis er heute schalenlose Kerne aufweist und daher ideal zum Pressen ist.
Unterschieden werden generell die Winter und Sommerkürbisse. Winterkürbisse werden spät und vollreif geerntet. Sie haben eine harte Schale, wie zum Beispiel die Bischofsmütze. Die Sommerkürbisse werden unreif geerntet, wie Zucchinis und können zum Teil sogar mit der Schale gegessen werden. In der Gruppe der Zierkürbisse befinden sich einige, die nur wegen der verholzten Schale angebaut werden und als ungenießbar gelten, und als Tierfutter verwendet werden. Die Sorte Jack-O’-Lantern, die extra als Schnitzkürbis für Halloween angebaut wird gehört dazu.
Heute wird der Kürbis in der Küche wieder gerne verwendet. Eine besondere Delikatesse ist der Spaghetti Kürbis. Dieser oval-runde, hellgelbe Gartenkürbis hat ein mildes nussiges Aroma. Seinen Namen hat er von seinem Fruchtfleisch, das ebenfalls gelb ist und eine fasrige Struktur hat, die an Spaghetti erinnert. Besonders nach dem Kochen sieht das innere des Kürbisses wie gekochte Nudeln aus und können auch so verwendet werden. Fragen sie am Markt nach und probieren sie es aus!
Die Verwendung von Kürbis ist weit gefächert. Von den männlichen Kürbisblüten (in Backteig zum Beispiel), den Sprossen und Blättern, die ganz jung als Gemüse verwendet werden können, bis hin zur Verwendung der Kürbispflanzen als Unterlage für die Veredelung von Gurken in den Gärtnereien. In der Küche ist der Einsatz von Kürbis fast unbegrenzt, von der klassischen Kürbissuppe bis zum Kürbisbier. Aber auch als Gefäße (für die Suppe zum Beispiel) werden die Zierkürbisse, die durch ihre vielen Warzen zu erkennen und bitter, aber nicht giftig sind, nach wie vor verwendet.
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